Wie wir schon in diesem Beitrag berichteten, hat Amazon in den letzten Wochen viele Bewertungen gelöscht und auch die Abgabe von nicht-verifizierten Bewertungen erheblich eingeschränkt, auf manchen ASINs sogar komplett blockiert. Selbst verifizierte Bewertungen wurden entfernt und auf manchen Produkten werden derzeit nicht einmal mehr verifizierte Bewertungen angenommen. Anscheinend geschah dies bislang mehr oder weniger willkürlich, denn sogar amazon-eigene Listings (Verkauf & Versand durch Amazon) sind davon betroffen, sodass Kunden dort (bei verifizierten Käufen, nicht rabattiert) keine Rezension hinterlassen können.
MASSENLÖSCHUNG VON BEWERTUNGEN AUF AMAZON?
Was bedeuten diese Änderungen nun konkret für mein Amazon Business? Und was möchte Amazon mit dieser Änderung bewirken? Grundsätzlich möchte Amazon erreichen, dass Amazon-Bewertungen natürlicher und echter werden. Die Änderung ist generell sehr positiv zu werten, da so Fake-Bewertungen, die z.B. von Händlern selbst oder Bots erstellt wurden, keine Chance mehr geboten wird.
WAS BEDEUTET DAS KONKRET FÜR DEIN AMAZON-BUSINESS?
Fakt ist, dass man nun bei Weitem nicht mehr so schnell und so viele Bewertungen aufbauen kann, wie zuvor. Dennoch bleiben Bewertungen äußerst relevant und verlieren definitiv nicht an Wichtigkeit für die Conversion des Produkts. Dies lässt sich allein an der Tatsache erkennen, dass nach der Bewertungslöschung durch Amazon viele Händler über Einbrüche ihrer Verkäufe bei Produkten klagten, deren Bewertungen zu einem Großteil oder komplett entfernt wurden. Dies zeigt auch das folgende Beispielprodukt:
Hier sehen wir, welche Auswirkungen gelöschte Bewertungen auf den Bestseller-Rang (BSR) haben. Am 05.01.18 wurden hier Bewertungen durch Amazon entfernt und der BSR fiel von 2903 auf ca. 12000.
Der „Social Proof“ (soziale Bewährtheit) spielt nach wie vor eine große Rolle im Online-Handel, denn er beeinflusst die Kaufentscheidung auf psychologischer Ebene enorm. Hat ein Produkt (viele) positive Bewertungen, hat es sich „bewährt“ und andere potentielle Kunden neigen eher zum Kauf. Genauso funktioniert er auch andersherum: Hat ein Produkt bislang keine Bewertungen, wird tendenziell eher zu einem Alternativprodukt mit vorhandenen Rezensionen gegriffen, das sich bereits „bewährt“ hat.
Für Händler, die z.B. keine Email-Liste oder sonstige Kundendaten haben, wird es jetzt nach dem Update deutlich komplizierter, überhaupt Bewertungen zu erhalten und somit ein Produkt erfolgreich zu launchen – erst Recht, wenn der Bereich stark umkämpft ist. Dennoch kann es auch passieren, dass man 1000 Sales generiert und nicht eine einzige Rezension erhält (bis auf negative Rezensionen).
Abgesehen von Bewertungen müssen Händler nun umso mehr auf ein perfektes Produkt-Listing achten, damit die Conversion gesteigert wird. Mithilfe unserer Plattform kann man Listings von Produkttestern, also Endkunden, evaluieren lassen. Diese gehen dabei auf Titel, Bulletpoints, Bilder, Beschreibung sowie Preis ein und geben Dir Feedback, Tipps & Verbesserungsvorschläge. Außerdem erhältst Du von ihnen potentielle Suchbegriffe, mit denen Endkunden nach Deinem Produkte suchen würden. Darauf ergeben sich meistens ungeahnte neue Keywords, die Du für Listing und PPC-Kampagnen verwenden kannst
BEWERTUNGEN UND RANKING
Bewertungen hatten noch nie direkten Einfluss auf das Amazon-Ranking. Wenn von „Amazon-Ranking“ gesprochen wird, gilt es zwei Ranking-Arten zu unterscheiden. Das Keyword-Ranking, welches die Auffindbarkeit eines Produktes zu einem bestimmten Suchbegriff widerspiegelt (z.B. Suchergebnisposition 5 zum Keyword „Hundeleine“) sowie der Bestseller-Rang, der abhängig von den Verkaufszahlen eines Produktes in einer bestimmten Kategorie ist.
Wem diese zwei Begrifflichkeiten bekannt sind, der kann sich denken, dass Bewertungen weder das Keyword-Ranking direkt beeinflussen können, noch den Bestseller-Rang. Da sich Amazon-Rezensionen jedoch auf die Conversion eines Produktes auswirken, werden also durch Rezensionen indirekt auch die Verkäufe und somit der Bestseller-Rang gesteigert. Dies wird auch durch folgendes Beispiel belegt:
Beide Produkte stammen aus der selben Kategorie (Lebensmittel), haben die identische Packungsgröße, den identischen Verkaufspreis und sind ähnlich lange auf Amazon gelistet. Auch das Optimierungslevel beider Produkte ist in etwa gleich. PPC-Werbung wird von keinem der beiden Produkte geschaltet.Dennoch steigt der BSR des Produkts mit 10 Bewertungen konstant an, während der BSR des anderen Produktes relativ konstant niedrig bleibt.
WIE KANNST DU NACH DER ÄNDERUNG NOCH BEWERTUNGEN AUFBAUEN? WELCHE MÖGLICHKEITEN BLEIBEN DIR?
Da Bewertungen insbesondere bei neu gelaunchten Produkten von großer Bedeutung sind, kann man hier mit einem Einführungspreis arbeiten. Das bedeutet, dass man zur Markteinführung mit einem deutlich günstigeren Verkaufspreis beginnt und diesen nach 1-2 Wochen auf den geplanten Verkaufspreis anhebt. Dadurch werden in der Anfangsphase deutlich mehr Sales generiert und die Chance auf Bewertungen ist größer. Der „Verlust“, den man dadurch anfangs macht, rentiert sich aber auf Dauer.
WAS DU NICHT MACHEN SOLLTEST
Die Versuchung, aufgrund der Amazon-Änderungen nun zu Facebook-Gruppen und Paypal-Refunds zu greifen, mag für den ein oder anderen Händler sehr groß sein. Dennoch raten wir ausdrücklich davon ab, denn damit verstößt man gegen mehrere Amazon-Richtlinien und gefährdet seinen Seller Account.
Bei Lutendo erhältst du verifizierte Bewertungen von echten Testern zu günstigen Preisen. Die Tester kaufen Deine Produkte und testen diese. Die Bewertungen kommen daher auf ganz natürlichem Wege zu standen und verstoßen – insofern du dich als Händler an die Regeln hältst – nicht gegen die Amazon Richtlinien.